Warn-App "NINA" versendet auch Polizeimeldungen

Die App Nina, die zum Beispiel vor starken Unwet­tern oder bei Hoch­wasser warnt, wird ausge­baut. Künftig sollen auch Hinweise auf ange­drohte Gewalt­taten wie zum Beispiel Bomben­drohungen oder Warnungen vor gefähr­lichen Straf­tätern auf die Smart­phones geschickt werden, kündigte das Bundesamt für Bevöl­kerungs­schutz und Kata­stro­phen­hilfe (BBK) an.


Die Poli­zeibe­hörden haben bereits in den vergan­genen Jahren verein­zelt die App für solche Warnungen und Hinweise zu heraus­ragenden Vorfällen genutzt. Nun wird dieser Polizei-Bereich ausge­baut: Mit dem Update zum Ende der Woche kommt dafür auch ein eigenes Icon in die App.

Außerdem soll die 
App in Notlagen und bei drohenden Kata­stro­phen dann zuver­lässiger Warn­meldungen schicken können, berichtet das BBK. Die Funk­tiona­lität und die Technik im Hinter­grund wurden so opti­miert, dass die Daten­mengen verrin­gert werden können, die zur ziel­genauen Zustel­lung von Push-Nach­richten nötig sind. Das helfe bei der Über­tragung in Situa­tionen, in denen die Behörden beson­ders viele Warn­meldungen verschi­cken müssen.


Die Warn-App Nina ist kostenlos in den gängigen App-Stores erhält­lich. Der Name steht für "Notfall-Infor­mations- und Nach­richten-App".


Quelle: teltarif

von Patrick Rechl 29. Juli 2025
Mobile Anwendungen haben sich in den Alltag integriert. Ob beim Online-Banking, beim Streaming oder beim Chatten – Apps ermöglichen viele digitale Dienste bequem per Fingertipp. Doch die Kehrseite ist weniger offensichtlich: Zahlreiche Anwendungen greifen auf sensible Daten zu, ohne dass Nutzer dies bewusst wahrnehmen oder ausreichend darüber informiert sind. Der Schutz der eigenen Privatsphäre gerät dadurch oft in den Hintergrund, obwohl mobile Geräte wie Smartphones und Tablets sehr persönliche Informationen speichern. Wer sich sicher im digitalen Raum bewegen möchte, sollte sich mit den wichtigsten Grundlagen zum Thema Datenschutz bei Apps vertraut machen. Welche Risiken bestehen und welche Schutzmöglichkeiten stehen zur Verfügung? Smartphones speichern eine Vielzahl vertraulicher Informationen – etwa Fotos, Kontakte, Standortdaten oder Kommunikationsverläufe. Viele Apps fordern beim ersten Start umfangreiche Zugriffsrechte, ohne dass diese für die Hauptfunktionen der Anwendung tatsächlich notwendig wären. Beispiele sind Taschenlampen-Apps, die Zugriff auf Kontakte anfordern, oder Spiele-Apps, die Kamerarechte benötigen. Ein häufiges Problem ist, dass kostenlose Apps ihr Geschäftsmodell auf der Weitergabe oder dem Verkauf von Nutzerdaten aufbauen. Die gesammelten Informationen werden analysiert, mit Drittanbietern geteilt oder für personalisierte Werbung verwendet. Die Nutzer selbst bleiben dabei oft im Unklaren, in welchem Umfang ihre Daten genutzt werden. Einige Anbieter wie Hitnspin setzen gezielt auf datensparsame Technologien und transparente Prozesse. Dies bietet ein gutes Beispiel dafür, wie sich Schutzmaßnahmen auch ohne Komfortverlust umsetzen lassen. Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) gibt klare Vorgaben, wie personenbezogene Daten verarbeitet werden dürfen. App-Anbieter dürfen nur die Informationen sammeln, die für den Betrieb zwingend erforderlich sind. Eine umfassende Datenschutzerklärung ist dabei Pflicht – sie muss in einfacher Sprache erklären, welche Daten zu welchem Zweck erfasst und wie lange sie gespeichert werden. Darüber hinaus besteht die Pflicht zur Einholung einer informierten Einwilligung. Das bedeutet: Nutzer müssen aktiv zustimmen, bevor Daten erfasst werden. Vorgekreuzte Kästchen sind unzulässig, ebenso wenig darf die Zustimmung durch mangelnde Alternativen erzwungen werden. Verbraucher haben zusätzlich Rechte auf Auskunft, Berichtigung, Löschung und Widerspruch. Bei Verstößen können sie sich an die zuständigen Aufsichtsbehörden wenden. Für Anbieter drohen bei Nichteinhaltung empfindliche Bußgelder. Bereits bei der Auswahl einer App können Nutzer Einfluss auf ihren Datenschutz nehmen. Es empfiehlt sich, vor der Installation zu prüfen, welche Berechtigungen die App einfordert. Viele davon lassen sich verweigern, ohne dass die App ihre Funktion verliert. Nach der Installation können Rechte über die Geräteeinstellungen angepasst werden. Unter Android finden sich diese unter „Einstellungen > Apps > Berechtigungen“, auf iOS unter „Einstellungen > Datenschutz“. Wer unnötige Zugriffe deaktiviert, reduziert potenzielle Risiken deutlich. Nutzer von iOS sollten die Option „App Tracking Transparenz“ aktivieren, um die Nachverfolgung zwischen verschiedenen Apps zu blockieren. Android-Nutzer können ihre Werbe-ID zurücksetzen und personalisierte Werbung deaktivieren. Ein virtuelles privates Netzwerk (VPN) kann helfen, Datenverbindungen zu verschlüsseln – besonders beim Surfen in öffentlichen WLANs. So lassen sich Inhalte vor unbefugtem Zugriff schützen. Wichtig ist, einen seriösen Anbieter mit klaren Datenschutzrichtlinien zu wählen. Viele kostenlose VPNs bieten nur unzureichende Sicherheitsfunktionen. Bei sensiblen Vorgängen wie Online-Banking oder Einkäufen sollte das VPN dauerhaft aktiv sein. Achte auf verschlüsselte Verbindungen (erkennbar am Schloss-Symbol in der Adresszeile und dem Präfix „https“). Zudem empfiehlt sich der Einsatz eines Passwortmanagers, der für jede Anwendung sichere und einzigartige Passwörter generiert. Ergänzend kann eine Zwei-Faktor-Authentifizierung eingesetzt werden, bei der zusätzlich zum Passwort ein weiterer Code notwendig ist – etwa per SMS oder Authenticator-App. Mehrere digitale Helfer unterstützen beim Schutz der Privatsphäre. Dienste wie „Privacy Checker“ oder „AppCensus“ analysieren Apps auf übermäßige Datensammlung. Damit können Nutzer informierte Entscheidungen treffen, welche Apps vertrauenswürdig sind. Einige Smartphones bieten bereits integrierte Datenschutz-Übersichten an. Diese zeigen beispielsweise an, wie oft welche App auf Mikrofon oder Standort zugegriffen hat. Regelmäßiges Überprüfen hilft dabei, verdächtige Aktivitäten frühzeitig zu erkennen. Auch automatische System-Updates spielen eine Rolle. Sie schließen bekannte Sicherheitslücken und verbessern die Datenschutzfunktionen. Deshalb sollten Nutzer darauf achten, dass Updates regelmäßig installiert werden. Technologische Entwicklungen wie künstliche Intelligenz verändern den Umgang mit Nutzerdaten. Algorithmen können mit weniger Daten präzisere Analysen erstellen und gleichzeitig helfen, Bedrohungen schneller zu erkennen. Immer mehr Anbieter setzen auf das Konzept „Privacy by Design“. Dabei wird Datenschutz bereits bei der Entwicklung neuer Anwendungen berücksichtigt. Dies umfasst sichere Voreinstellungen, transparente Berechtigungsabfragen und eine minimierte Datenerhebung. Die Nachfrage nach datenschutzfreundlichen Apps steigt. Viele Verbraucher legen mittlerweile Wert auf transparente Richtlinien und Kontrolle über ihre Daten. Dieser Druck fördert Innovationen, die Sicherheit und Nutzerfreundlichkeit verbinden. Datenschutz bei mobilen Anwendungen betrifft jeden, der ein Smartphone nutzt. Die Risiken reichen von übermäßiger Datenerhebung bis hin zu gezieltem Tracking. Doch Nutzer müssen dem nicht hilflos ausgeliefert sein. Wer sich informiert und aufmerksam bleibt, kann mobile Dienste sicher nutzen – ohne die Kontrolle über seine persönlichen Informationen zu verlieren. Quelle: Smartphone-Magazin